Auf die Frage, warum mir dieses Lieblingsgedicht seit gestern nicht mehr aus dem Kopf geht, kann ich nur mit einem leisen Kopfschütteln und einem „Ich-weiß-es-nicht“ antworten. Vielleicht, weil mein Kopf, mein Bauch, das kleine innere Kind, mich ablenken und auf eine Reise in der Fantasie/im Traum schicken möchte? Wenn ja, so gestehe ich: Gerade jetzt sind mir solche Kopfkinoreisen höchst willkommen. Ein bisschen schützen sie die müde Seele.
Mondnacht
Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis‘ die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Joseph von Eichendorff
…und vielleicht schützt sie sie nicht nur, sondern stärkt die müde Seele auch mit Zuversicht?
Grüße
Judith
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ich finde es auch wunderschön und es berührt mich immer wieder, wenn ich es lese.
und wenn wir berührt werden von worten, zeilen, dann sind wir ganz bei uns.
liebe grüße
gabriele
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